Die letzten zwei Seiten haben wichtige Merkmale eines Bessler-Rades
aufgezeigt. Meine Lösung zum Video von Per-Henrik gibt einen
Hinweis auf eine exzentrisch gehaltene Masse im Rad, evtl. ein
Rad im Rad-System. Das Beispiel zum Impulsaustausch gibt Hinweise
auf Pendel mit Ratschen. Gleichzeitig wissen wir, dass die
Winkelgeschwindigkeit des Pendels größer als die des
Rades sein muss, sonst kommt keine Impuls- oder
Energieübertragung zustande.
Bekommen wir all das durch einen Motus?
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Hier eine kleine Test-Anordnung mit einem Motus. Das Zahnrad
hat dabei keine Funktion, es stellt nur das Rad dar.
Mit dem Rad fest verbunden sind die Motus-Kurven (Kuchenstücke),
und das Rad wird definiert gebremst.
Von der Achse des Rades geht ein Balken nach rechts, der von einer
Feder waagrecht gehalten wird. Auf diesem Balken sitzt nun das
Zentrum der türkisen Scheibe mit den Mitnehmerzapfen
(kleine rote Kugellager), die in die Motus-Kurven eingreifen.
Diese türkise Scheibe ist leicht nach rechts versetzt
und wird in dieser Szene angetrieben mit 10 U/min.
Immer wenn ein Mitnehmer zwischen 10- und 11-Uhr auf ein Kurve
aufsetzt steigt die Winkelgeschwindigkeit des Rades abrupt um
ca. 30 Prozent. Man kann den Motus also als Getriebe betrachten
das eine konstante Drehbewegung umsetzt in eine schnelle
Beschleunigung mit anschließender Verzögerung,
fest definiert und periodisch.
Auch der schwingende violette Balken hat seine Funktion:
Je nach Anstellwinkel greifen die Zapfen schon bei 10-Uhr
oder erst bei 11-Uhr in die Motus-Kurven ein. Außerdem
kann der nachgebende und dann zurückfedernde Balken
den Eingriff harmo- nisieren und verlängern.
Da es aber im Bessler-Rad für die Feder keinen festen
Aufhängungspunkt gibt, wird Bessler an der Stelle
wohl einen Oktav-Pendel eingesetzt haben, also einen
Pendel mit doppelter Frequenz als Gegengewicht zu den
ausser der Mitte aufgehängten Ratschenpendeln.
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Bessler hat uns das Bild des Motus an exponierter Stelle
in seiner Schrift hinterlassen.
Der Motus ist wohl die Verbindung
von innerem und äusserem System und
gleichzeitig die Regelung.
Aber wie hat er das gemacht?
Wir müssen es herausfinden, durch Versuch und Irrtum!
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