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zwei und zwei

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MT18, das Rad im Rad

MT18 mit zwei Armen

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  © 2022 by Alois Zimmermann                                                   | Kontakt | Impressum | Updates | Ausblick |   

... zwei und zwei

„Der sind nun immer zwey und zwey/
Nimmt ein Ding äusserlich die Stelle/
So fährt das andre an die Welle/”
      ... so schreibt Bessler in AP 81.

Nachdem der Antrieb der Fluggewichte jetzt prinzipiell geklärt ist, geht es nun an die Ausarbeitung der Mechanik, insbesondere der großen Übersetzung.

Umlenkung Funktion    Die Übersetzung erfolgt hier durch die gelben Hebel.
   Der türkise Hebel kann sich nur geringfügig in seinem
   Langloch bewegen. Im Bild ist das obere Fluggewicht
   innen und die gelbe Mechanik (Hebel und Seil)
   hält den türkisen Hebel oben.
   Wenn jetzt der Stampfer eingreift, so wird der türkise
   Hebel nach unten gedrückt, der gelbe Hebel schwenkt
   nach rechts und dreht per Seilzug das Fluggewicht
   nach aussen.
   Die zwei gelben Hebel stellen im Prinzip die Spar-
   Ausführung eines Scheren-Mechanismus dar.
   Bis auf den vorher mit A bezeichneten Drehpunkt
   wirken alle auftretenden Kräfte beschleunigend
   auf das Rad.
   
   Anfangs müssen sich beide Fluggewichte in Bewegung
   setzen und sogar angehoben werden. Genau da liefert
   der Stampf-Mechnismus die größte Kraft. In der
   Mitte der Schwingbewegung sinkt der Kraftbedarf,
   da das untere Gewicht wegen des Pirouetteneffekts
   relativ leicht einschwingt und beim oberen schon die
   Fliehkraft wirkt, der Stampfer fängt an sich zu heben.
   Dann aber steigt der Kraftbedarf wieder, wenn das
   obere Fluggewicht aussen eigentlich langsamer
   werden will, aber schneller werden muss.
   Hier bleibt der Stampfer noch aktiv bis das
   Fluggewicht seine Endposition erreicht hat.

Wie schon von früheren Simulationen bekannt hat Algodoo Probleme mit solchen Aufgaben.
Die Gif-Animation konnte nur erstellt werden bei sehr langsamer Drehzahl und minimierten Massen.
Die zur Animation verwendete Algodoo-Szene kann hier herunter geladen werden.

                          Animation
Umlenkung Funktion    Die ersten zwei Räder hatten drei Stampfer
   und damit wohl sechs Fluggewichte.
   Die Gewichte bei 6-Uhr und 12-Uhr stehen hier
   vor dem Ein- bzw. Ausschwingen.
   Man kann sehen, dass die Gewichte bei 2-Uhr
   und bei 4-Uhr eine Unwucht und damit ein
   Drehmoment in Drehrichtung erzeugen.
   
   Nach den vorangegangenen Überlegungen
   kommt die Kraft zum Ein- und Ausschwingen
   zum Großteil aus der Reaktionskraft
   bei der Stampferhebung.
   Die Unwucht (2- und 4-Uhr) muss also nur um
   ca. 20 bis 30 % mehr Drehmoment erzeugen als
   zur reinen Stampferhebung notwendig wäre.
   
   Im Prinzip also nur noch eine Optimierungs-
   Aufgabe sowie das Unterbringen
   der Zapfenmechanik in der Achse.
   

Die Zapfenmechanik in der Achse sieht anfangs schwieriger aus als sie dann eigentlich ist, wenn man sie dreidimensional angeht. Man kann den Drehpunkt A sogar so in die Achse verlegen, dass er keinerlei rückwärts gerichtetes Moment mehr erzeugt - MT69 läßt grüßen.
Es gilt also nur starre und verwindungsfreie Materialien zu finden und die Aufhängungs- bzw. Drehpunkte an den richtigen Stellen zu plazieren. Mit der heutigen Technik ist das sicher kein Problem, in der Zeit Besslers jedoch eine Herausforderung und absolut bewundernswerte Leistung.

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