Die Bahn der Fluggewichte und damit die Unwuchterzeugung im Bessler-Rad
ist für mich geklärt. Trotzdem haben wir noch keinen Selbstläufer,
ganz zu schweigen von einem Rad, das sowohl das Stampfwerk betreiben
als auch noch Arbeit leisten kann. Der eigentliche Trick von Bessler
muss also noch gefunden werden.
Und wieder kommt mir Prof. Evert in den Sinn, dessen Seiten leider nur
noch stückweise im Internet-Archiv zu finden sind.
Wie schon in
„ .. weitere Schritte in 2022/2023”
erwähnt hat Evert vermutet,
dass Bessler es wohl irgendwie geschafft hat, einen (Dreh-)Impuls in der
einen Richtung so umzuwandeln, dass er in der entgegen-
gesetzten Richtung wirkte.
Aber woher kommt letztendlich die Energie für das Bessler-Rad?
Von der Schwerkraft? Vielleicht, oder von der Impulserhaltung im Raum?
Nach der etablierten Physik ist das
Schwerkraftfeld ein konservatives Feld und aus so einem Feld kann man
nicht dauerhaft Energie abziehen.
Wieder kommt Prof. Evert ins Spiel - mit seiner Äthertheorie.
Im Ätherraum gibt es keinerlei Grenze und das einzige Gesetz darin
ist das Gesetz der Impulserhaltung (nicht der Energieerhaltung).
Damit ist das Bessler-Rad kein geschlossenes System mehr auf das die
etablierte Physik die viel beschworene Energieerhaltung anwenden würde.
Die weiteren Nachforschungen gehen also jetzt dahin, wie Bessler mit
Stampfwerk, Zapfenmechanik und Unwuchterzeugung ein System realisieren konnte,
das konstant Energie aus dem Ätherfeld in nutzbare Arbeit
überführte.
Gegenüber uns modernen Menschen hatte Bessler einen entscheidenden Vorteil:
Er wusste nichts von einem Energieerhaltungssatz
und er hatte eine funktionierende Maschine in einem Kloster im Welschland gesehen.
Das was Bessler schon vor über 300 Jahren gebaut hat, sollte in der heutigen
Zeit doch zu rekonstruieren sein.
Einen wichtigen Ansatz habe ich schon gefunden mit dem Bild in
.. weitere Schritte in 2022/2023.
Jedes Bessler-Rad hat ein Stampfwerk. Man könnte vermuten, dass zum Heben der
Stampfer dem Rad Energie entzogen wird - und genau so hat Bessler es auch kommuniziert
und darin wohl wieder ein Geheimnis überdeckt.
Ich bin inzwischen überzeugt, dass durch Impuls-Umlenkung im Rad weniger
Energie verloren ging, ja sogar ein Großteil der Reaktionskraft umgeleitet
wurde „zum Bedienen der inneren Maschinen”.
Über Umwege hat das Stampfwerk m.E. nicht gebremst, sondern es diente sogar
zur Beschleunigung des Rades. Dieses Prinzip muss jetzt endlich wiedergefunden werden.
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Das Bild links zeigt nochmal das Rad und den Stampfer.
Der Hebezapfen ist nicht fest an der Welle befestigt,
sondern es ist der türkise Hebel mit Drehpunkt in A.
Wenn das Rad sich im Uhrzeigersinn dreht, dann wird
zuerst der türkise Hebel nach unten gedrückt bis
sich der Stampfer nach oben in Bewegung setzt.
Auf den Hebezapfen wirkt also eine Kraft St.
Befestigt man jetzt an U ein Zugseil zum Ausschwingen
eines Fluggewichts, so ist die Kraft bei U fast so groß
wie bei St. Bei A entsteht aber eine Gegenkraft.
Kann diese Gegenkraft verhindert werden?
Sie bremst ja das Rad.
Wenn hier statt dem Lager bei A ein schweres Gewicht
wäre das von der Gegenkraft kurz angehoben werden
würde, dann könnte diese Gegenkraft nicht auf das Rad
zurückwirken, es würde sogar Energie gewonnen.
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Jetzt ist noch zu berücksichtigen, dass die Zapfendrehung von maximal 15 Grad
auch noch durch die Achse geleitet und vom Weg her stark vergrößert
werden muss. Bessler hat oft gesagt, dass der Scheren-Mechanismus etwas Besonderes
hat; deshalb hier ein Versuch damit:
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Gezeigt ist hier das Ausschwingen des oberen Fluggewichts.
Wenn der Zapfen auf den Stampfer trifft, weicht er ein
wenig zurück. Diese kleine Verdrehung kommt im Inneren
des Rades an beim ersten Glied des Scheren-Mechanismus.
Die Schere zieht sich zusammen und bewegt das Fluggewicht.
Dieser Zug trägt sogar zur Beschleunigung des Rades bei.
Aber die Schere dreht sich ccw, wenn sie nicht von dem
violetten Gewicht gehalten wird. Es ist wieder genau das
Gewicht wie oben beschrieben, das notwendig ist um eine
Rückwirkung auf das Rad zu verhindern.
Masse und Bewegungsspielraum des violetten Gewichts
müssen natürlich genau abgestimmt sein.
Jetzt muss aber die Verdrehung von 6 Zapfen durch die
Achse geleitet werden, das kann nicht zentral gehen.
Rund um die Zentralwelle braucht man 6 kleine Wellen,
die möglichst verdrehsteif je eine Zapfenbewegung
nach innen zur zugehörigen Schere weiterleiten.
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Die ersten Räder hatten beiderseits vom eigentlichen Rad eine sog. Achse.
Bessler hat sie wohl wie einen Vollholz-Zylinder mit ca. 15 cm Durchmesser erscheinen
lassen. Aus einem dieser Zylinder (auf einer Seite des Rades) standen 6 Zapfen heraus,
drei Ebenen mit je zwei Zapfen gegenüber. Diese Zapfen hoben drei Stampfer,
jeden davon zweimal pro Umdrehung. Nach meiner Vorstellung war diese Achse (Zylinder)
hohl und beherbergte den Zapfen-Mechanismus. Bessler hat die 6 Wellen zum Weiterleiten
des Drehmoments bestimmt so konstruiert, dass sie der Drehung des Rades nutzten.
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Hier im Bild ist die Achse (Kreis mit Gradskala) mit einem
Zapfen gezeigt, der sich um 15 Grad verdrehen kann, wenn
der Stampfer eingreift. Vom Drehpunkt rechts von der Mitte,
geht die Torsionswelle durch die Achse ins Innere des Rades
zum Scheren-Mechanismus wie oben dargestellt.
Das Rad ist nur angedeutet und die Feder steht für diese
Mechanik zum Ein- und Ausschwingen der Fluggewichte.
Das Rad dreht sich im Uhrzeigersinn und der Stampfer steht
noch fest auf dem Boden. Bis der Stampfer sich in Bewegung
setzen kann wird der Zapfen sich nach unten drehen und
diese Torsion durch die Achse nach innen weitergeben
(hier zur Feder) im Bessler-Rad zum Scheren-Mechanismus.
Der Schwing-Mechanismus bekommt also einen gewaltigen
Impuls bis der Stampfer beginnt abzuheben.
Dieser starke Impuls wird gebraucht um das Ein- und
Ausschwingen der Fluggewichte zu starten.
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Das obere Bild zeigt den Anfang des Stampfereingriffs,
das zweite Bild hier zeigt dessen Ende.
Das Rad hat sich ca. 40 bis 45 Grad weitergedreht
und das Ein- und Ausschwingen der Fluggewichte sollte
jetzt abgeschlossen sein oder zumindest keine Energie
mehr benötigen.
Wir sehen, dass die ganze Zeit während des Eingriffs
der Zapfen-Drehpunkt nach unten gedrückt wurde
und damit das Rad beschleunigt hat.
In dieser Zapfenmechanik und der Anbindung an den
Mechanismus zum Ein- und Ausschwingen der Fluggewichte
liegt also das Geheimnis des Bessler-Rades.
Wenn das violette Gewicht (von oben) richtig dimensioniert
ist, dann wirken alle Kräfte in Drehrichtung auf das Rad.
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Den Mechanismus in der Achse deutet Bessler m.E. in AP 89 an:
Der Hund auch auß der Hütten kreuch’t/
Doch nur so weit die Kette reich’t/
Die schönen Schätzgen und Machinen
Weiß er sehr freundlich zu bedienen/
Er wädelt wohl mit seinem Schweiff/
Kriecht auf dem Bauche durch den Reiff/
Dafür ihn bald die dürren Poppen
Auch ziemlich auf die Pfoten kloppen;
Die dürren Poppen sind wohl die Stampfer, die Pfoten entsprechend die Zapfen an der Achse.
Die Torsion kriecht durch den Reif, die enge Achse, und innen wedelt der Schwanz (Hebel) um 15 Grad.
Der Hund (der Mechanismus) bleibt nicht in der Hütte (dem Rad), er erstreckt sich durch die
Achse bis zum Zapfen.
Die Ruheposition des Zapfen wird eingenommen, wenn das Fluggewicht eingeschwungen ist.
Die Kette (der Riemen) ist dann kurz. Der Zapfen kann nur soweit nach unten gehen
wie die Kette reicht.
Wenn der Stampfer auf den Zapfen kloppt, dann wird er weiter
nach unten ausgelenkt und der Hund spielt mit den inneren Maschinen.
Zum Verständnis:
So mancher wird jetzt sagen: Das hätte man doch gemerkt, wenn jeder Zapfen
sich um 15 Grad verwunden hätte. Mit heutigem Wissen wäre uns das wohl aufgefallen,
aber Bessler konnte gut von seinen Geheimnissen ablenken.
Als Beispiel sei genannt, dass für eine „Attestierung” ein
großes Rad von einem Gestell auf ein anderes gehoben wurde
und dort genauso gelaufen ist.
Nirgendwo ein überliefertes Wort, dass das zweite Gestell ebenfalls ein
Stampfwerk hatte.
Und die großen Räder waren bidirektional. Drehten sie in der einen
Richtung, dann lief die Achse in derselben Richtung. Drehten sich die Räder
aber andersherum, dann musste die Achse in der ursprünglichen Richtung
weiterlaufen, sonst hätte das Stampfwerk sofort gesperrt.
Kein Wort davon ist überliefert.
Wir müssen uns damit abfinden, dass viele Aspekte, die für uns heute
wesentlich sind, damals nicht wert waren berichtet zu werden.
Jetzt aber aufgepasst: Wer jetzt denkt die Unwuchterzeugung wäre unwichtig - Nein!
Nur durch das Zusammenspiel Stampfwerk - Impulsumlemkung - Unwuchterzeugung
kann es funktionieren. |
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