Die Animation zeigt die Mechanik eines Hubsystems für ein Fluggewicht
(Hebel mit Ratsche, Satellitenrad und Fluggewicht an einer Feder).
Nach kurzer, starker Beschleunigung gewinnt das Fluggewicht an Schwung und
erreicht dann aus eigener Kraft seine höhere Endposition zum Treiben des Rades.
Das System arbeitet links- und rechtsherum ohne Unterschied.
In den bidirektionalen Rädern waren 3 solche Hubsysteme im Einsatz.
Nach 45° Raddrehung wurde das jeweils nächste aktiv.
Und Bessler würde noch hinzufügen:
„Nicht gezeiget ist woher eigentlich das primum movens kommen sollte.”
Den Antrieb in der Animation übernimmt ein Motor in der Achse des Satellitenrades.
Winkelabhängig wird der Motor kurz eingeschaltet, dann folgt der Freilauf und
kurz vor dem Einrasten wird noch abgebremst.
Die Wissenschaftler, die sich mit dem „swing by” von Satelliten auskennen,
sollten spätestens jetzt mal anfangen zu rechnen.
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Das Bild links zeigt die 3 Systeme in einem Rad,
das sich im Uhrzeigersinn dreht (cw).
Das obere System beendet gerade das Ausschwingen
und das Gewicht schlägt mit Schwung auf die Raste
(8 Aufprall-Geräusche pro Umdrehung).
Das Fluggewicht des mittleren Systems liegt ruhig
auf der Raste. Beide Gewichte treiben das Rad.
Beim unteren System hat der Motor eingeschaltet,
das Fluggewicht schwingt zum Zentrum hin und
bekommt Schwung vom Motor und vom Pirouetten-
effekt.
Das Hochschwingen geht sehr schnell.
Die Energie dafür kommt aus der Trägheit des
Rades, dem Gewicht der 3 Unwuchtsysteme
und dem Kick von einem Stampfer.
In PA 88 schreibt Bessler:
„Auf einer Seit’ ists schwer und voll/
Auf jener leer und leicht ( wies soll/).”
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Dass die großen Räder drei Unwuchtsysteme haben sollten war anfangs auch für mich
nicht einfach zu denken.
Aber es hat sich immer mehr angedeutet und bei diesem Entwurf passt einfach alles zusammen.
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Die großen Räder waren bidirektional und standen
still solange sie nicht in Bewegung gesetzt wurden.
Auch das muss mit diesem System möglich sein.
Der Antrieb der Unwuchtsysteme muss dabei soweit
ausgeschaltet sein, dass die Satelliten sich unten
im Rad sammeln können und zur Ruhe kommen.
Wird das Rad dann cw in Bewegung gesetzt, so wird
der linke Satellit auf die rechte Seite gedreht und
erzeugt die gewollte Unwucht im Rad.
Wird das Rad ccw in Bewegung gesetzt, so wird der
rechte Satellit auf die linke Seite gedreht und erzeugt
die Unwucht in der entgegengesetzten Richtung.
Wie gleichzeitig noch mehr Drehimpuls in die richtige
Richtung erzeugt wird erklärt sich später aus dem
inneren Antriebssystem.
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Dieses Bild zeigt die 3 Systeme im Rad, wenn
es sich im Gegen-Uhrzeigersinn dreht (ccw).
Hier läuft alles spiegelbildlich zum Rad in cw ab.
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Achtung: Weitere Simulationen geben Anlass zu der Vermutung, dass die 8 Rasten
nicht nur nicht vorhanden waren, sondern sogar schädlich gewesen wären.
Sie wurden hier nur noch zur besseren Visualisierung dargestellt.
Damit wird aber auch klar, weshalb hier keine Filzauflagen notwendig waren.
Bei fehlenden Rasten muss der Satellit irgendwie anders an passender Stelle blockiert
werden und das Fluggewicht wird dann noch kurz nach unten nachschwingen.
Von aussen zu hören wäre dann nicht das Aufschlagen auf eine Raste,
sondern das Einrasten des Satelliten in den Hebel.
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