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zwei und zwei

die ersten Räder

MT18, das Rad im Rad

MT18 mit zwei Armen

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  © 2022 by Alois Zimmermann                                                   | Kontakt | Impressum | Updates | Ausblick |   

Die ersten Räder

Die Seiten „zwei und zwei” beschreiben Funktion und Aufbau eines einfachen Bessler-Rades wie man es heute realisieren würde. Vier solcher Systeme mit acht Fluggewichten stellten wohl auch die Grundstruktur der großen Räder dar, die zusätzlich auch noch einen Umkehrmechanismus hatten. Aktuell bin ich aber eher der Meinung, dass das Unwuchtsystem der ersten beiden Räder noch einfacher gebaut war.
Dazu ein kurzer Ausflug in die Verschleierungstaktik von Bessler soweit ich sie bisher verstanden habe.

Bessler war ein genialer Erfinder und Kenner von allerlei Schriften und Verschlüsselungstechniken. Natürlich wollte er sein Geheimnis für sich behalten bis ihm jemand die Erfindung abgekauft hat, aber er hätte es am liebsten auch hinausposaunt, welches sagenhafte Geheimnis er entdeckt hat. So hat er in seinen Schriften immer wieder Hinweise gegeben aber das wahre Geheimnis nie angesprochen. Gut dass es heute wieder Menschen gibt, die Zeit haben sich über Jahre hinweg mit diesem Thema zu beschäftigen, einen Hinweis nach dem anderen zu entschlüsseln und evtl. auch das Geheimnis aufzudecken.

Einen seiner Tricks habe ich bereits angesprochen: Das was man verheimlichen will muss man offen zur Schau stellen und ihm nur eine andere Funktion zuweisen, wie z.B. beim Stampfwerk.
Ein weiterer Trick: In einer Beschreibung schön drum herum schreiben, das Wichtige aber auslassen.
Ich nenne mal MT24 und MT25 als Beispiel.
MT24 hat acht Fluggewichte, MT25 nur vier. Ein Bild mit der richtigen Zahl sechs fehlt. Doch genau das wäre richtig. Die Mechanik der ersten beiden Räder versteckt sich hinter dem fehlenden Bild mit sechs Fluggewichten.
Und wenn man noch weiter spekulieren möchte zu MT24: 2 + 4 = 6 - auch interessant!

Diese Strategie resumiert für mich Besslers Vers auf der letzten Seite seiner Poëtischen Apologie:
„Seyd ihr dann auch noch unverständig
Wenn ich die Kunst entdeck’ inwendig/
So mach der - - euch gebändig.”


Das „- -” bedeutet: der fehlende Teil, das nicht Dargestellte, die Auslassung, das Sinnvolle dazwischen.
Das was Bessler nicht darstellt, das ist das Wesentliche!

MT24 ein System    Hier also ein 2er-System nach der Skizze von MT24.
   
   Ein einfacher Hebel ersetzt die Seilrolle von vorher,
   das spart Gewicht und ist einfacher umzusetzen.
   Die minimale Zapfenbewegung (türkiser Hebel)
   wird vom gelben Gestänge vergrößert und zum
   Ausschwingen des oberen Fluggewichts benutzt.
   Dieses zieht gleichzeitig mit dem grauen Seil
   das untere Gewicht nach innen.
   
   Nur durch den Eingriff des Stampfwerks entsteht
   die perpetuierliche Bewegung die Bessler in DT 21
   beschreibt:
   „ ... daß sie nicht nur vor sich nimmermehr ein
   Aequilibrium oder Punktum quietis erreichen/
   sondern dasselbe ohnaufhörlich suchen/
   und anbey in ihrer Bewunderns=würdigen
   schnellen Flucht/ nach Proportion sowohl    eigener als ihres Gehäuses Größe noch
   andere von aussen an die Welle oder Axin
   ihres Vorticis Verticalis applicirte Lasten/
   mitbewegen und -treiben müssen.”


Die Gewichte im Rad können also nie ein Gleichgewicht erreichen und zum Stillstand kommen, wenn sie vom Stampfwerk immer wieder neu angeregt werden. Die Aufgabe ist „nur” noch die richtigen Proportionen zu finden, also die Dimensionierung der Maße und Gewichte, die Länge der Hebel und deren Ansatzpunkte.

MT24 drei Systeme


    In diesem Bild sind jetzt alle drei Systeme
    mit ihren 6 Fluggewichten dargestellt
    und man sieht sofort, dass diese
    Optimierungsarbeit noch nicht erledigt ist.

    Die Fluggewichte brauchen hier länger zum
    Ein- und Ausschwingen,
    die Stampfer müssten also früher eingreifen.

    Aber im Großen und Ganzen ist die
    Mechanik jetzt einfach genug
    um in ein Rad zu passen mit einer Breite
    von nur 10 cm oder weniger.

Wie Bessler war ich so manches Mal am verzweifeln. Hat Bessler doch betrogen?
Auch dann wäre er ein Genie gewesen. Aber dazu war er zu gottesfürchtig.
Wer seine Schriften versteht, der weiß, er hat nicht gelogen. Aber wie hat er es gemacht?

Jetzt ist es klar! Die Räder funktionierten wie beschrieben und beglaubigt - und das Prinzip ist einfach.

Schon Fürst Karl, Landgraf zu Hessen, der als einziger den Mechanismus sehen durfte, sagte sinngemäß:
„Erstaunlich, dass nicht schon früher jemand das entdeckt hat.”

Und trotzdem hat es weitere 300 Jahre gedauert und die Wissenschaft leugnet es immer noch.

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