Warmwasserbereitung mit dem Wärmepumpenboiler

Wärmepumpenboiler wurden in den 80er Jahren in großen Stückzahlen eingebaut und haben heute in der Regel einen schlechten Ruf, weil sie damals die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt haben. Die Gründe waren erstens technischer Natur, insbesondere aber auch Planungsfehler. Die Wärmepumpen hatten niedrige Leistungszahlen und damit einen hohen Stromverbrauch und sie gingen schnell kaputt. Meist waren sie im Heizungskeller aufgestellt, da es ja dort immer viel zu warm war. Im Sommer wurde dann der Ölkessel abgestellt um Energie zu sparen und da war es im Keller plötzlich zu kalt, die Wärmepumpe konnte das Warmwasser nicht mehr zufriedenstellend aufheizen.

Heute hat man das besser im Griff: Die Wärmepumpenboiler haben heute Leistungszahlen um 3,0 und auch eine ausreichende Lebensdauer. Bei richtiger Planung sind sie eine preisgünstige Alternative zu thermischen Sonnenkollektoranlagen. Voraussetzung dabei ist ein ausreichendes Angebot an Umweltwärme. Dazu werden die Geräte entweder im Erdgeschoß aufgestellt oder - falls sie im Keller stehen - mit Luftkanälen an die warme Außenluft angebunden. Messungen in einem 4-Personen-Haushalt (seit 2003) haben ergeben, dass in den Sommermonaten Mai bis September (in denen die Heizung abgeschaltet war) vom Wärmepumpenboiler durchschnittlich ca. 300 kWh pro Jahr verbraucht wurden (Warmwassertemperatur 50°C).

Der Wärmepumpenboiler holt sich die Zuluft über einen Luftkanal von der Südseite des Hauses und eine Zeitschaltuhr gibt die Wärmepumpe zwischen 13 und 18 Uhr frei. Damit hat das Gerät einen hervorragenden Wirkungsgrad und arbeitet mit Aufnahmeleistungen zwischen 350 und 450 Watt (Datenblattangabe 600 Watt). Wenn die Außentemperatur sinkt und der Heizkessel wieder in Betrieb genommen wird, schaltet man auch den Wärmepumpenteil ab und lässt den Boiler vom Heizkessel aufheizen. Dann ist der Heizkessel warm und hat auch bei der Warmwasserbereitung einen höheren Wirkungsgrad.

Als Vorteile gegenüber der Standard-Sonnenkollektoranlage zur Warmwasserbereitung sind zu nennen: Der Wärmepumpenboiler ist preisgünstiger und der Heizkessel kann auch an Schlechtwettertagen ausgeschaltet bleiben. Die Wärmepumpe macht das Warmwasser auch dann mit guter Leistungszahl, der Sonnenkollektor dagegen würde nichts bringen, so dass der Heizkessel eingeschaltet bleiben müßte. Außerdem muß bei Sonnenkollektoranlagen auch immer wieder mal mit einer Reparatur gerechnet werden.
www.heizungsvergleich.de vom 06.01.2016          Angaben ohne Gewähr Impressum