Die Lüftungswärmepumpe ist ein sehr interessantes System für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Zusätzlich zu Heizung und Warmwasserbereitung ist sie auch in die kontrollierte Wohnraumlüftung integriert und entzieht dort der Fortluft noch Rest-Energie. Ansonsten nutzt sie die Außenluft wie eine normale Luft-Wärmepumpe.

Wegen der Kombination mit der Lüftung passt sie eigentlich nicht so recht in diesen Heizungsvergleich. Trotzdem habe ich sie aufgenommen, um dieses interessante System vorzustellen und bekanntzumachen. Bei den Investitionskosten sind natürlich die Kanäle, Ausläße und weiteres Zubehör der Lüftungsanlage nicht enthalten, sonst wäre ein Vergleich mit den anderen Systemen ohne Lüftung überhaupt nicht mehr möglich.

Gegenüber anderen Heizungssystemen ist bei der Lüftungswärmepumpe eine genauere Planung und ein System-Verständnis des Nutzers von großer Bedeutung. Der Fortluft kann ja nur zusätzlich Wärme entzogen werden, wenn die Wärmepumpe (WP) auch läuft. Deshalb darf das Gerät keinesfalls überdimensioniert werden, was ja zu längeren Stillstandszeiten auch im Winter führen würde. Ideal ist eine Unterdimensionierung, so dass die WP im Winter möglichst dauernd läuft. Sehr kalte Tage werden dann durch Strom-Direktheizung oder noch besser durch einen Holz- oder Pelletsofen im Wohnzimmer überbrückt.

Für die passenden Häuser und aufgeschlossene Nutzer ist es ein preisgünstiges Heizungssystem mit niedrigen Betriebskosten. Leider gibt es noch zu wenige Hersteller, aber auch zu wenige Planer und Handwerker, die sich damit befassen.

Die Kombination mit einem Sonnenkollektor halte ich - wie auch bei der Luftwärmepumpe - für wenig sinnvoll, da an warmen Tagen die WP optimal arbeitet und gerade dann von einem anderen System ersetzt würde.

www.heizungsvergleich.de vom 06.01.2016          Angaben ohne Gewähr

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